Berichte
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Welt und Traum – Beethoven, Schumann & Brahms
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
Freitag, 15. bis Sonntag, 17. September 2023
„Da wußt‘ ich nicht, wie das Leben tut, war alles, alles wieder gut!
Alles! Alles, Lieb und Leid und Welt und Traum!“ Gustav Mahler
Ludwig van Beethoven, den E. T. A. Hoffmann bereits im Jahr 1810 als „rein romantischen und eben deshalb als wahrhaft musikalischen Componisten“ benennt, dessen Meisterwerke „die Hebel des Schauers, der Furcht, des Entsetzens, des Schmerzes“ zu bewegen vermögen, steht am Beginn jener Gefühlsästhetik der Romantik, in der Instrumentalmusik zum zentralen Kunstmedium aufsteigen sollte. Musik, erfüllt von einer vagen „unendlichen Sehnsucht“, wird dergestalt zur Mittlerin zwischen Welt und Traum, Traum und Welt.
Von dieser irrational-romantisierenden Wahrnehmung in besonderem Maße erfüllt war wohl Robert Schumann. Als literarische wie musikalische Doppelbegabung verstand er sich im wahrsten Sinne des Wortes als Ton-Dichter. Seine von der Idee des Poetischen geleitete Musik war dem Künstler selbst Zufluchtsort und Erlösung von Weltschmerz in einer zunehmend destabilisierten und bedrohlich erlebten Welt. Stütze und Halt gab ihm seine Ehefrau Clara. Selbst als herausragende Klaviervirtuosin gefeiert, trat sie erfolgreich als erste Interpretin der Kompositionen ihres Mannes an die Öffentlichkeit. Beider Bekanntschaft mit dem jungen Johannes Brahms sollte im Herbst 1853 noch einmal neue künstlerische und menschliche Impulse setzen – Robert, Clara und Johannes verband vom ersten Moment eine musikalische Wahlverwandtschaft.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
Freitag, 15. September 2023 – 19.00 Uhr
Klara Flieder – Violine
Christophe Pantillon – Violoncello
Patrick Leung – Klavier
Manfred Permoser – Moderation
Ludwig van Beethoven – Fantasie für Klavier op. 77
Johannes Brahms – Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 e-Moll op. 38
Clara Schumann – Drei Romanzen für Violine und Klavier op. 22
Robert Schumann – Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63
„Was ich auf dem Herzen habe, muß heraus, und darum schreibe ich.“ Ludwig van Beethoven
Die Titelbezeichnung der 1809 fertiggestellten Fantasie für Klavier op. 77 von Ludwig van Beethoven verweist bereits auf den freien, quasi improvisatorischen Charakter. In ihrer wie zufällig hingeworfenen Abfolge musikalischer Gedanken und Ideen bleibt die Form eine offene …
Die Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 e-Moll op. 38 schrieb Johannes Brahms als erstes von zwei Werken dieser Besetzung in den frühen 1860er Jahren und widmete sie Josef Gänsbacher. Damit nimmt Brahms direkten Bezug auf das Vorbild Beethoven, dessen Cellosonate A-Dur op. 69 als Freundschaftsgabe an Ignaz von Gleichenstein entstanden war.
Die musikalische Wahlverwandtschaft zwischen dem jungen Brahms und dem Ehepaar Schumann inspirierte alle Beteiligten. Im Jahr des Kennenlernens 1853 komponierte Clara Schumann ihre Drei Romanzen für Violine und Klavier op. 22 – Widmungsträger war der virtuose Geiger Joseph Joachim, der ebenfalls zu den engsten Freunden zählte.
Das Klaviertrio Nr. 1 d-Moll op. 63 von Robert Schumann folgt dramaturgisch dem Motto Beethovens ,Per aspera ad astra‘, wenn vom aufwühlenden d-Moll des Eröffnungssatzes hin zum strahlend triumphierenden D-Dur des Finales geführt wird. Im Jahr 1847 komponiert, überreichte Robert das Werk als Geschenk an Clara zu ihrem 28. Geburtstag.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
Samstag, 16. September 2023 – 19.00 Uhr
Ernst Kovacic – Violine
Gaspard Stankovski – Horn
Mathilde Hoursiangou – Klavier
Manfred Permoser – Moderation
Clara Schumann – Impromptu für Klavier E-Dur
Robert Schumann – Adagio & Allegro für Horn und Klavier As-Dur op. 70
Albert Dietrich / Robert Schumann / Johannes Brahms – FAE-Sonate für Violine und Klavier
Ludwig van Beethoven – Romanze für Violine und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 50
Johannes Brahms – Trio für Violine, Horn und Klavier Es-Dur op. 40
„Frei, aber einsam.“ Johannes Brahms
Es war eine Eigenart von Robert Schumann, Musikstücke für gleiche oder ähnliche Besetzung quasi en bloc zu komponieren. Als er im Jahr 1849 das Adagio & Allegro für Horn und Klavier As-Dur op. 70 schuf, konzentrierte er sich auf Stücke für Blasinstrumente mit Klavierbegleitung – wie er meinte „zarte, duftende Blumen, die keinen Triumphzug durch den Salon machen wollen, sondern im stillen Kreise das Gemüth erquicken werden.”
Zu Ehren des Geigers Joseph Joachims entstand im Herbst 1853 die sogenannte FAE-Sonate für Violine und Klavier. Das Werk wurde als kollegiale Gemeinschaftsproduktion von Robert Schumann angeregt und gemeinsam mit seinem Schüler Albert Dietrich und Johannes Brahms konzipiert. Die drei Buchstaben nehmen auf das zitierte Lebensmotto von Brahms und auf die Widmung im Manuskript Bezug: „In Erwartung der Ankunft des verehrten und geliebten Freundes.“
Die um 1800 komponierte Romanze für Violine und Klavier Nr. 2 F-Dur op. 50 zählt wohl bis heute zu den populärsten Stücken von Ludwig van Beethoven und stellt den Inbegriff romantisch empfundener Instrumentalmusik wie zugleich die Begründung des Typus der selbständigen instrumentalen Romanze dar.
Der romantische Topos von der Natur als unberührt-idyllischer Gegenwelt zur nüchternen Realität findet bei Johannes Brahms und seinem Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur op. 40 in der Verwendung des ventillosen Waldhorns eine instrumentale Entsprechung: Mit seinem sonor-abgedunkelten Ton verleiht es diesem im Sommer 1865 geschriebenen Kammermusikwerk die ideale Klangfarbe für dessen pastoral-schlichten Grundgestus.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
Sonntag, 17. September 2023 – 11.00 Uhr
Stephanie Houtzeel – Mezzosopran
Thomas Selditz – Viola
Biliana Tzinlikova – Klavier
Kooperation mit Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich
Ludwig van Beethoven – Die laute Klage WoO 135
Wonne der Wehmut op. 83/1
An die Hoffnung op. 94
Zärtliche Liebe WoO 123
Ludwig van Beethoven – Hornsonate F-Dur op. 17 (Fassung für Viola und Klavier)
Johannes Brahms – Feldeinsamkeit op. 86/2
Dein blaues Auge op. 59/8
Unbewegte laue Luft op. 57/8
Meine Liebe ist grün op. 63/5
Robert Schumann – Märchenbilder für Viola und Klavier op. 113
Johannes Brahms – Zwei Gesänge für Singstimme, Viola und Klavier op. 91
Gustav Mahler – Die zwei blauen Augen von meinem Schatz
„Musik ist die höhere Potenz der Poesie.“ Robert Schumann
Ludwig van Beethoven schrieb die Hornsonate F-Dur op. 17 im Frühjahr 1800 für den Virtuosen Giovanni Punto. Uraufgeführt mit Klavierbegleitung des Komponisten im Rahmen einer Akademie im Burgtheater am Michaelerplatz gefiel die Sonate so gut, dass „die Virtuosen durch sehr lauten Beyfall bewogen wurden wieder von vorn anzufangen und nochmals durchzuspielen.“ Auf dem Programm unseres Konzertes steht die Fassung für Viola und Klavier von Rudolf Leopold.
Seine Märchenbilder op. 113 für Viola und Klavier sind ein spätes kompositorisches Zeugnis der subtilen, poetisch-musikalischen Phantasiewelt von Robert Schumann. Allerdings handelt es sich bei diesen vier Einzelstücken um keine konkreten Geschichten – vielmehr lag dem Künstler daran, den erzählenden Charakter eines Märchens in und mit Musik zu fassen.
Die Zwei Gesänge für Singstimme, Viola und Klavier op. 91 wurden von Johannes Brahms für Joseph Joachim und dessen Frau Amalie komponiert und 1884 veröffentlicht. Der Text des ersten Liedes „Gestillte Sehnsucht“ ist ein Gedicht von Friedrich Rückert – „Geistliches Wiegenlied“ stammt von Emanuel Geibel nach Lope de Vega.
Ausgewählte Vokalwerke von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms ergänzen das Programm der Sonntagsmatinee dieser drei Konzerttage in Gneixendorf. Als Schlussstück werden „Die zwei blauen Augen von meinem Schatz“ – das letzte der „Lieder eines fahrenden Gesellen“ – von Gustav Mahler zu hören sein, dessen finalen Versen das Festivalmotto „Welt und Traum“ entnommen ist.
METAMORPHOSIS
SPAEMANN & BAKANIC
Open Air
Samstag, 1. Juli 2023 – 20.00 Uhr
Campus Krems
Marie Spaemann – Violoncello und Gesang
Christian Bakanic – Akkordeon
Kooperation mit Kino im Kesselhaus
„Spaemann im Duo mit Bakanic, dass man
die Gänsehaut zu spüren bekommt.“ Magazin Concerto
Ein Cello, eine Stimme, ein Akkordeon. Reduktion aufs Wesentliche, auf natürliche Klänge. Das virtuose Duo aus Wien beherrscht seine Instrumente meisterhaft und lässt deren lange, weit verästelte Geschichte in Details aufleuchten. Wenn Marie Spaemann und Christian Bakanic gemeinsam musizieren, wird die Begegnung ihrer unterschiedlichen Einflüsse zu einer unmittelbar berührenden Begegnung mit dem Publikum: Soul und Jazz, Klassik, Tango Nuevo und Weltmusik treffen aufeinander und verschmelzen zu erfrischenden Eigenkompositionen, Songs und spannenden Neuinterpretationen, vorgetragen mit der Leichtigkeit wahrer Virtuosen.
Wesentlich für die Musik von Spaemann und Bakanic ist jedoch, wie elegant und gleichzeitig entschlossen sie verschiedene Traditionen als Sprungbrett für eigene Ideen nutzen. Ihre individuelle Stilfusion trägt einerseits wunderbar feinsinnige kammermusikalische Züge. Andererseits bietet sie mit klaren Melodien, ansteckenden Rhythmen und dem Soul in Spaemanns variabler Stimme Anknüpfungspunkte für Pop-Fans. Von atmosphärischen Klangfarben bis zu groovigen Basslines und perkussiven Elementen loten beide die Möglichkeiten ihrer Instrumente immer wieder aufs Neue aus. In ihren musikalischen Achterbahnfahrten lassen die beiden sämtliche Stereotypen hinter sich – und kreieren mit „Metamorphosis“ einen persönlichen Musikklang, der ein großes Publikum erreichen und berühren kann.
KÖCHEL-PROMENADE
Präsentation der Hinweisschilder
Mittwoch, 17. Mai 2023 – 18.00 Uhr
Großer Passauerhof
Eröffnung beim Großen Passauerhof und Einladung im Mazzetti-Haus
„Nachts waren wir zu Stein …“ Wolfgang Amadé Mozart
Die Köchel-Promenade www.musikinkrems.at ist ein Themenweg mit derzeit 20 kulturhistorisch bedeutenden Stationen in unserer Stadt und wurde bereits im Jahr 2015 zum 20-Jahr-Jubiläum der Köchel Gesellschaft eröffnet. Einzigartig etwa in Stein das Geburtshaus von Köchel und jenes von Mozarts Großmutter oder das der Mutter von Franz Liszt in Krems – bis nach Gneixendorf zum Schloss Wasserhof als letztem wichtigen Kompositionsort von Ludwig van Beethoven.
Nun wurden mit einem kleinen Festakt die erste Hinweistafel vor dem Großen Passauerhof als Köchels Geburtshaus präsentiert – im Bild Obmann Severin Endelweber, Gemeinderätin Elisabeth Kreuzhuber, Obmann-Stellvertreter Manfred Permoser und Vizebürgermeister Florian Kamleitner. Anschließend fand im Mazzetti-Haus, dem letzten Wohnsitz der Familie Köchel in Stein, auf Einladung von Theresa und Johann Feilacher ein Empfang für geladene Ehrengäste und Mitglieder der Gesellschaft statt.
Manfred Permoser referierte über Köchels Leben in Krems und Stein – musikalisch gestaltet wurde der Abend von Gregor Reinberg und Severin Endelweber mit dem Duo KV 423 für Violine und Viola von Wolgang Amadé Mozart.
Aktuell sind bereits einige weitere Hinweistafeln installiert worden, die jeweils mit Kurztext und dem direkten QR-Code zu umfangreichen Informationen auf der betreffenden Website mit Hörbeispielen Einheimischen wie Gästen Einblicke in die musikhistorisch bedeutsame Geschichte und vielfältige kulturelle Gegenwart der Stadt Krems ermöglichen. Die Fortführung dieses Projekts ist laufend geplant und soll noch in diesem Jahr vollständig umgesetzt werden.
MEISTERINNENWERKE
Kammermusik „Imago Deae“
Samstag, 1. April 2023 – 19.30 Uhr
Klangraum Minoritenkirche
MESSAGES QUARTET
Oriana Masternak – Violine
Aleksandra Steczkowska – Violine
Maria Shetty – Viola
Beata Urbanek – Violoncello
Julia Kociuban – Klavier
Manfred Permoser – Moderation
Kooperation mit Imago Dei
Maria Bach
Klavierquintett „Wolga-Quintett“
Grażyna Bacewicz
Klavierquintett Nr. 1
„Es gibt keinen Aspekt in der Musik, den Bacewicz nicht bereichert hätte.“ Tadeusz Baird
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts treten dank eines weitreichenden soziokulturellen Paradigmenwechsels zunehmend Frauen aus dem Schatten einer männlich dominierten Musikszene. So fanden sich Biographien von Musikerinnen oder gar schöpferisch tätigen Komponistinnen in der traditionellen Geschichtsschreibung bis vor Kurzem nur vereinzelt.
Mit Emilie Maria von Bach und Grażyna Bacewicz stehen nun bei diesem Konzert zwei Künstlerinnen im Mittelpunkt, deren Wiederentdeckung längst überfällig war – die herausragende kompositorische Qualität der am Programm stehenden Klavierquintette verspricht in dieser „kammermusikalische Entdeckungsreise“ (Nadja Kayali) genussvolle Hörerlebnisse.
„In Maria Bachs Schaffen binden sich mannigfache Elemente, Exotismus, fesselnde Schreibweise, poetisch inspiriert“ (Fritz Skorzeny). Während ihre Musik heute nur selten zu hören ist, gilt dies weniger für Grażyna Bacewicz – zumindest in ihrer Heimat Polen war die Musikerin wie Komponistin immer präsent. In ihren Werken überzeugt die handwerkliche Souveränität, gepaart mit einer Unmittelbarkeit des Ausdrucks und vitaler Expressivität. Dies beweist sich etwa in ihrem neoklassizistischen 1. Klavierquintett: Mit einer von Dichte und Spannung durchwirkten Textur im Stil der Bartók-Nachfolge schafft die Künstlerin ihren unverwechselbaren Personalstil und zugleich eine autochthone zeitgenössische polnische Musik.
JUBILÄUMSKONZERT
15 Jahre Kammermusik erklärt gehört
Donnerstag, 23. Februar 2023 – 19.30 Uhr
Kloster UND
TRIO ARTIO
Judith Fliedl – Violine
Christine Roider – Violoncello
Johanna Estermann – Klavier
Severin Endelweber – Viola
Manfred Permoser – Moderation
Antonín Dvořák
Klavierquartett Es-Dur op. 87
„Es geht über Erwarten gut, und die Melodien laufen mir nur so zu.“ Antonín Dvořák
Es war wohl dem künstlerischen und kommerziellen Erfolg der Klavierquartette von Johannes Brahms geschuldet, dass dessen Verleger Fritz Simrock wiederholt bei Antonín Dvořák nachfragte, ebenfalls für diese Besetzung zu schreiben. Simrock hoffte aus gutem Grunde, hatte Dvořák doch bereits 1875 mit seinem ersten Klavierquartett D-Dur op. 23 einen überzeugenden Beweis seines Könnens abgelegt.
Die nötige Inspiration und Ruhe fand der Komponist schließlich in der ländlichen Idylle seines Sommerhauses in Vysoká: „Mir ist der Kopf so voll Einfällen, wenn nur ein Mensch das alles aufschreiben könnte! Aber was nützt es, ich muß schreiben, wie die Hand es eben kann, und das übrige möge Gott geben. Jetzt habe ich schon drei Sätze eines neuen Klavierquartetts geschrieben, und mit dem Finale werde ich in einigen Tagen fertig sein.“
Originalität und Reichtum im Erfinden von Themen und deren variantenreiche Verarbeitung brauchten so den Vergleich mit dem Oeuvre von Brahms nicht zu scheuen – wie auch eine viel umjubelte Uraufführung des zweiten Klavierquartetts Es-Dur op. 87 in Prag 1890 unter Beweis stellte.
Rezital mit SELINA OTT
Opus Klassik Award 2021
Samstag, 19. November 2022 | 19.30 Uhr
Kloster UND
Rezital mit SELINA OTT
Opus Klassik Award 2021
„[…] ein untrügliches Gespür für Phrasierung, Farben, Dramaturgie […]“
Eckhard Weber
Selina Ott – Trompete
En-Chia Lin – Klavier
Manfred Permoser – Moderation
Seit Selina Ott mit nur 20 Jahren als erste Frau in ihrem Fach den renommierten Internationalen ARD-Musikwettbewerb gewinnen konnte, zählt sie zum kleinen Kreis der internationalen Topstars auf diesem, sonst zumeist von Männern dominierten Instrument.
Die gebürtige Kremserin kann inzwischen mit dem Erhalt des Opus Klassik Award 2021 für die beste Konzerteinspielung des Jahres einen weiteren Höhepunkt ihrer steilen Karriere vorweisen: Für ihr Debut-Album „Trumpet Concertos“ gemeinsam mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Leitung von Roberto Paternostro erntete die junge Trompeterin fulminante Kritiken. Dass Ott aber ebenso die subtile Kunst kammermusikalischer Interpretation beherrscht, beweist sie mit ihrem 2021 erschienen zweiten Album gemeinsam mit dem Pianisten En-Chia Lin – beeindruckendes Ergebnis eines über Jahre perfektionierten Musik-Dialogs dieser beiden Ausnahmekünstler: „Was die Trompetensolistin Selina Ott und der Pianist En-Chia Lin am Flügel gemeinsam aufführten, war geradezu ein Hochamt künstlerischer Virtuosität, klanglicher Delikatesse und künstlerischer Vollendung. […] Die ARD-Preisträgerin […] und ihr genialisch am Flügel agierender Begleiter zündeten eine beseelt interpretierte Programmfolge, die Anspruch und Abwechslung in Fülle bot.“ (Siegfried Schmidt)
Das abwechslungsreiche und virtuose Programm bietet ausgewählte Werke von Wladimir Peskin, Francis Poulenc, Alexandra Pachmutowa, Alfred Schnittke, Jean-Baptiste Arban, Nikolai Kapustin und Alexander Goedicke.
Walt Disney: FANTASIA 2000
Familienfilm
Freitag, 9. Dezember 2022 | 16.00 Uhr
Samstag, 15. Oktober 2022 | 16.00 Uhr
Kino im Kesselhaus
Walt Disney: FANTASIA 2000
Familienfilm
„Bilder zum Hören – Musik zum Schauen“
Walt Disney
Regie: Eric Goldberg, Hendel Butoy, James Algar u.a.
USA 1999, 75 Min.
Veranstaltung von kino im kesselhaus in Kooperation mit Köchel Gesellschaft Krems
Fantasia 2000 ist die bereits damals geplante Fortsetzung zu Fantasia von 1940 aus dem Hause Disney und zeigt ein Konzert, bei dem acht musikalische Werke mit unterschiedlichen Animationsfilmen und Realfilmelementen auf der Kinoleinwand zum Leben erweckt werden.
Eingespielt wurden die Stücke größtenteils vom Chicago Symphony Orchestra unter der Leitung von James Levine. Als einer der beliebtesten Parts aus dem Klassiker wird auch in Fantasia 2000 wieder Der Zauberlehrling von Paul Dukas präsentiert und dargestellt von Mickey Mouse.
Weitere, neue Stationen auf der musikalischen Reise sind unter anderem Beethovens 5. Symphonie oder die Rhapsody in Blue von George Gershwin. Ebenso berühmt wie beliebt die Szenen mit der Orchestersuite aus Der Feuervogel von Igor Strawinski – untermalt mit der Geschichte eines Frühlingsgeistes, der mit seinem Freund, dem Rothirsch, versehentlich den Feuervogel weckt – oder das Finale aus dem Karneval der Tiere von Camille Saint-Saëns, bei dem auf der Leinwand eine Schar mürrischer Flamingos ununterbrochen von einem Artgenossen mit einem Jo-Jo genervt wird.
Entstanden ist ein bezaubernder Kinofilm, der mit sehr unterschiedlichen, animierten Episoden die ganze Familie unterhält.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Schloss Wasserhof
16. bis 18. September 2022
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Wiener Klassiker
Freitag, 16. bis Sonntag, 18. September 2022
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Wiener Klassiker
„Mannigfaltigkeit, die sich ‚notwendig‘ zum Ganzen zusammenschließt“
Amadeus Wendt
„Ich benütze den Rest des Sommers, um mich hier auf dem Lande zu erholen“, teilt Beethoven Mitte Oktober 1826 seinem Verleger Schott mit. Geschrieben werden diese Zeilen auf dem Gut seines Bruders Johann, Schloss Wasserhof in Gneixendorf. Hier verbringt der alternde Komponist gemeinsam mit seinem Neffen Karl letzte unbeschwerte Wochen. Tatsächlich schöpft Beethoven aus der abgeschieden-idyllischen Umgebung noch einmal Kraft und nimmt zurückgelegte Kompositionsprojekte wieder auf. So findet das neu verfasste Finale zum Streichquartett B-Dur op. 130 ebenso wie der Finalsatz des Streichquartetts op. 135 F-Dur jetzt seinen Abschluss – letzterer übertitelt mit der enigmatisch-ironischen Anmerkung ‚Muß es sein? – Es muß sein! Es muß sein!‘
Bereits zum dritten Mal findet heuer das BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF im Zeichen des Genius Loci statt. Im imposanten Ambiente des Schlosses wird der stimmungsvolle historische Schüttkasten zur Konzertbühne für ein dreitägiges Musik-Fest. Diesmal unter das Motto ‚Wiener Klassiker‘ gestellt, ist es die „Mannigfaltigkeit“ der Oeuvres von Haydn, Mozart und Beethoven, die beispielgebend künftige Komponistengenerationen inspirierten – sich also „notwendig zum Ganzen“ zusammenschließen sollte …
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Haydn | Pirchner | Korngold
Freitag, 16. September 2022 | 19.00 Uhr
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Joseph Haydn | Werner Pirchner | Erich Wolfgang Korngold
„Ich konnte beobachten, was den Eindruck hervorbringt […] zusetzen, wegschneiden, wagen […] und so mußte ich original werden.“
Joseph Haydn
SCHWARZENBERG TRIO
Hanna Bachmann – Klavier
Franz-Markus Siegert – Violine
Roland Lindenthal – Violoncello
Manfred Permoser – Moderation
Das Genre Klaviertrio in seiner obligaten Besetzung Violine, Violoncello und Klavier bestimmt das Programm des ersten Konzertabends. Der heitere Ton von Joseph Haydns ,Bartolozzi-Trio‘ C-Dur (Hob. XV:27) korrespondiert dabei aufs Trefflichste mit dem damals üblichen Anspruch an diese Gattung. Der trotz seiner anspruchsvollen Textur durchgängige, erfrischende, spontane Konversationston verweist jedoch deutlich auf den für das Klaviertrio typisch unterhaltenden Charakter – „darin liegt auch der Grund für ihren größten Vorzug, nämlich ein bei Haydn fast einmaliges und überhaupt […] seltenes Improvisationsgefühl. Diese Trios zeigen ihn uns gewissermaßen bei der Arbeit.“ (Charles Rosen)
Spontaneität gepaart mit Esprit, Witz und feiner Ironie finden sich gleichermaßen im Werk des Tiroler Originals Werner Pirchner. In seinem Trio Heimat? aus dem Jahr 1992 wird aber eine vermeintlich vordergründige Idylle immer wieder kritisch-nachdenklich unterlaufen.
Gleichsam als Bindeglied zwischen diesen Werken steht Erich Wolfgang Korngolds Opus 1, ein facettenreich schillerndes Klaviertrio des damals zwölfjährigen ‚Wunderkinds‘ aus dem Jahr 1910 – geschrieben im Zeitgeist des Fin de Siècle, angesiedelt zwischen klassizistischer Tradition und aktueller Moderne.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Doppler | Laks | Mozart
Samstag, 17. September 2022 | 19.00 Uhr
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Franz Doppler | Simon Laks | Wolfgang Amadé Mozart
„Concerte, die schwitzen machen…“
Wolfgang Amadé Mozart
Dorothy Khadem-Missagh – Klavier
Birgit Ramsl – Flöte
Judith Fliedl – Violine
Christine Roider – Violoncello
Doron Rabinovici – Rezitation
Manfred Permoser – Moderation
Gewissermaßen schweißtreibend beschreibt Mozart die Werke jener noch jungen Gattung, welche den Komponisten im Wien der 1780er Jahre zum gefeierten ‚Star‘ machen sollten. Mozarts Klavierkonzerte erreichen dabei eine bis dahin nicht und auch später kaum mehr erreichte Meisterschaft. Nicht nur brillante Virtuosität, sondern der subtil ausbalancierte Dialog zwischen Kollektiv (Orchester) und Individuum (Solist) ist es, der das Publikum damals wie heute in seinen Bann zieht. Als raffiniertes Wechselspiel zwischen Konvention und Innovation konzipiert, charakterisiert Mozart seine Klavierkonzerte als ein „Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht – sind sehr Brillant – angenehm in die ohren – Natürlich, ohne in das leere zu fallen.“ Johann Nepomuk Hummel, als hochbegabter Siebenjähriger unentgeltlich von Mozart unterrichtet und profunder Kenner der Konzerte seines Lehrers, arrangierte in den 1830er-Jahren mehrere Konzerte Mozarts, darunter auch das Klavierkonzert c-Moll (KV 491) – eine gelungene Adaption „in Kammermusikform für Piano und gemischtes Trio“ (Flöte, Violine, Violoncello).
In derselben Besetzung erklingt einbegleitend ein romantisches ‚Nocturne‘ (um 1850) des Flötisten Franz Doppler, gefolgt von einem ‚Divertimento‘ (1966) des polnisch-französischen Komponisten Simon Laks – gemäßigte Moderne mit dem, für französische Kammermusik des 20. Jahrhunderts charakteristischen Esprit.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Leonoren-Ouvertüre & Symphonie Nr. 7
Sonntag, 18. September 2022 | 11.00 Uhr
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Ludwig van Beethoven
Leonoren-Ouvertüre & Symphonie Nr. 7
Streichquintett-Fassungen
„Die Große Sinfonie in A – eine meiner Vorzüglichsten.“
Ludwig van Beethoven
Alexander Burggasser – 1. Violine
Sophie Kolarz-Löschberger – 2. Violine
Mario Gheorghiu – 1. Viola
Severin Endelweber – 2. Viola
Benedikt Endelweber – Violoncello
Manfred Permoser – Moderation
Mit der 7. Symphonie A-Dur op. 92 und der Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b bleibt die abschließende Matinee dem Genius Loci vorbehalten. Beide Kompositionen, ursprünglich für große Orchesterbesetzung geschrieben, zählen schon zu Lebzeiten zum Populärsten aus dem ‚Laboratorium artificiosum‘ des Komponisten.
Besonders gilt dies für die (von Richard Wagner treffend als „Apotheose des Tanzes“ charakterisierte) Symphonie A-Dur, in der vor allem rhythmische Akzentuierungen im Fokus stehen. Geschrieben 1811/1812 ist ihr enormer Erfolg bei Publikum und Kritik auch dem historischen Kontext geschuldet.
Uraufgeführt im Dezember 1813, wenige Wochen nach der Völkerschlacht bei Leipzig, wurde der mitreißende Charakter vor allem des Finalsatzes auch als Symbol der Befreiung von napoleonischer Usurpation verstanden. So erschien das Werk als ein „großer Appell zur Völkerbefreiung“ (Harry Goldschmid), vom Publikum euphorisch bejubelt, wie Beethovens Adlatus Anton Schindler festhält: „Die Jubelausbrüche während der A-Dur-Sinfonie […] übertrafen alles, was man bis dahin im Konzertsaal erlebt hatte.“
Die Popularität der Symphonie spiegelt sich auch in den vom Verlag Steiner bereits zur Originalausgabe 1816 aufgelegten Bearbeitungen, darunter die von Beethoven eigenhändig erstellte Fassung für 2 Violinen, 2 Violen und Violoncello.
BEETHOVEN ON TOUR
Ausfahrt in das
Beethoven Museum
Freitag, 24. Juni 2022 | 14.00 Uhr
Wien Heiligenstadt
BEETHOVEN ON TOUR
Ausfahrt in das Beethoven Museum
Für Mitglieder und Freunde
der Köchel Gesellschaft Krems
„[…] kein Mensch kann das Land so lieben wie ich.“
Ludwig van Beethoven
Manfred Permoser – Reiseleitung
„Wie froh bin ich einmal in Gebüschen, Wäldern, Unter Bäumen, Kräutern, Felsen wandeln zu können, kein Mensch kann das Land so lieben wie ich – geben doch Wälder Bäume Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht …“
(Beethoven an Therese Malfatti, Mai 1810)
„Mehr Ausdruck der Empfindung als Malerey“ schreibt der Komponist auch zu seiner 6. Symphonie, der ‚Pastoralen‘, einer Liebeserklärung an die Natur, in der der romantischen Sehnsucht nach dem Landleben ein musikalisches Denkmal gesetzt wird. Wie in seiner Musik sucht Beethoven auch im Alltagsleben die Nähe der Natur und des Landlebens. Jährlich wiederkehrende Aufenthalte in die Umgebung Wiens nach Baden, Mödling oder Heiligenstadt verschafften dem Rast- und Ruhelosen die ersehnte Entspannung und Erholung.
Der durch das ‚Heiligenstädter Testament‘ belegte Aufenthalt im Jahre 1802 verdankt auch das heutige Beethoven-Museum in der Probusgasse 6 seine Existenz. Aktuellen museumspädagogischen Standards folgend, wird der Komponist in einem modernen Ausstellungsparcours durch 14 Räume präsentiert, wobei sich der weite Themenbogen von der Geschichte des Hauses, über Beethovens Leben und Schaffen, die damalige Aufführungspraxis, bis hin zum Vermächtnis Beethovens spannt.
DIE STROTTERN & BLECH
Open Air
Sonntag, 29. Mai 2022 | 19.00 Uhr
Geyerhof Oberfucha
DIE STROTTERN & BLECH
Open Air
Klemens Lendl – Violine & Gesang
David Müller – Gitarre, Harmonium & Gesang
Martin Eberle – Trompete & Flügelhorn
Martin Ptak – Posaune & Harmonium
Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung mit beschränktem Platzangebot (maximal 120 Sitz- plus 50 Stehplätze) indoor statt –
aktuelle Informationen auf www.koechelgesellschaft.at beachten!
„Näher kann man dem Wienerlied kaum kommen.“ Harald Justin
Als ‚Die Strottern‘ bereichern Lendl und Müller seit über zwei Jahrzehnten die heimische Musikszene des neuen Wiener-Liedes. Dabei ist der Name des Duos Programm: ‚Strotter‘ steht nach dem Wiener Mundartwörterbuch für „Landstreicher, Streuner“, aber auch für einen, der „nach Verwertbarem sucht“. Recyclingfähiges musikalisches Material finden die beiden im riesigen Fundus des Wiener-Liedes zur Genüge – reiche Inspirationsquelle für eigene Liedkreationen.
Wundersam changierend zwischen morbider Melancholie, deftigem Wiener Schmäh und groovigem Bluesfeeling sind sie „Weltspiegelungen einer Poesie des lustigen Traurigseins, voll der augenzwinkernden Weisheit hinter vermeintlicher Einfalt. Lebensbetrachtungen aus kleinen, schrägen Perspektiven, in denen nichtsdestotrotz auch musikalisch die große weite Welt widerhallt.“ (Leipziger Volkszeitung)
Das neue Projekt der Strottern: Wenn sie sich mit „Blech“ zu einem Quartett „aufblasen“, dann rückt ihre Musik noch näher an die großen Gegenpole ihrer Musik: Klangvielfalt der Großstadt und (alpine) Volksmusik. Trompete und Posaune spielen in beiden Welten eine tragende Rolle. Und so wird der Bogen weit gespannt, Freiheiten werden radikal ausgelotet, heimatliche Häfen direkter angesteuert. Zärtliches wird zärtlicher, Wildes wilder.
Auch bei dieser Veranstaltung ist für Ihr leibliches Wohl gesorgt. Diesmal werden das Catering Marvin und Marcel vom Farm to Table Bio-Restaurant Belly of the Beast in Wien zubereiten. Die beiden Brüder kommen ursprünglich aus Simbabwe und finden immer eine spannende Kombination aus ihrer heimischen und der österreichischen Küche.
THE PLANETS
Gustav Holst/George Morton
Samstag, 14. Mai 2022 | 18.00 Uhr
Dominikanerkirche Krems
THE PLANETS
Gustav Holst
Fassung: George Morton
Kammerorchester Niederösterreich
Chorus Musica Sacra Krems
Guido Mancusi – Dirigent
Veranstaltung von kremskultur in Kooperation mit Köchel Gesellschaft Krems
„Die Planeten sind eine letzte Synthese spätromantisch-impressionistischer Orchesterkunst.“ Thomas Schulz
Gustav Holst, der zeitlebens Interesse für Astrologie und Spiritualität zeigte, gelang mit seiner monumentalen Tondichtung ‚The Planets‘ Anfang des 20. Jahrhunderts ein enormer Erfolg. Komponiert in den Jahren 1914 bis 1916, greift diese ‚mystische Sinfonie‘ jenen Zeitgeist der Moderne auf, der sich gezielt spirituellen Themen und Denkmustern zuwandte.
Sieben Sätze, von denen jeder einen Planeten und dessen Wesen musikalisch zu fassen sucht, bilden die Struktur des Werkes. Inspiriert von der antiken Vorstellung der sieben römischen Planetengötter und deren Rezeption in der modernen Astrologie betont Holst die kosmologische Ausdeutung, die sich in der Benennung der einzelnen Sätze wiederfindet. Dabei werden Gedanken, Gefühle und Eigenschaften thematisiert, die mit der entsprechenden Gottheit in Verbindung gebracht werden.
So gelingt gleich mit dem Eröffnungssatz ‚Mars, the Bringer of War‘, ein Klang-Bild von überwältigend bedrohlicher Wirkung, wenn mit dramatischer Wucht und monumentaler Klangopulenz die Grausamkeit des Kriegsgottes den Satzduktus bestimmt. Komponiert wenige Monate vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges sollte ‚Mars, the Bringer of War‘ zur tönenden Vision der unmittelbar bevorstehenden Apokalypse werden …
SONDERKONZERT
Benefizveranstaltung
Nachbar in Not –
Hilfe für die Ukraine
Donnerstag, 5. Mai 2022 | 19.00 Uhr
Köchel Musikschule Krems
Veranstaltung der Köchel Gesellschaft Krems in Kooperation mit AIR – artist in residence, Ernst Krenek Institut und Klangraum Krems
Jenny Maclay – Klarinette
Harald Haslinger – Klarinette
Severin Endelweber – Viola
Irén Seleljo – Klavier
Pay as you wish – alle Einnahmen werden gespendet!
Ernst Krenek
Monologue op. 157 für Klarinette solo
Max Bruch
Acht Stücke op. 83 für Klarinette, Viola und Klavier
Nr. 6 Nachtgesang
Conradin Kreutzer
Trio für zwei Klarinetten und Viola
Wolfgang Amadé Mozart
Trio für Klarinette, Viola und Klavier KV 498 ‚Kegelstatt-Trio‘
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzertstück Nr. 2 d-Moll op. 114 für zwei Klarinetten und Klavier
DER TOD UND DAS MÄDCHEN
Franz Schubert
Freitag, 25. März 2022 | 19.30 Uhr
Kloster UND
Kammermusik erklärt gehört
DER TOD UND DAS MÄDCHEN
Franz Schubert – Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810
KOEHNE QUARTETT
Anne Harvey-Nagl – 1. Violine
Joanna Lewis – 2. Violine
Lena Fankhauser – Viola
Melissa Coleman – Violoncello
Manfred Permoser – Moderation
„[…] überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur großen Sinfonie bahnen.“ Franz Schubert
„In Liedern habe ich wenig Neues gemacht, dagegen versuchte ich mich in mehreren Instrumental-Sachen, denn ich componirte 2 Quartetten für Violinen, Viola u. Violoncelle u. ein Octett, u. will noch ein Quartetto schreiben, überhaupt will ich mir auf diese Art den Weg zur grossen Sinfonie bahnen“ lässt Schubert seinen Freund Leopold Kupelwieser 1824 wissen.
Den damit formulierten ehrgeizigen Anspruch, die Privatheit intim-biedermeierlicher Hausmusik gegen die Sphäre des großen anspruchsvollen Konzertquartetts einzutauschen, löst der Komponist mit seinem Streichquartett d-Moll in bis dahin nicht gehörter Kompromisslosigkeit ein.
Seinen Namen verdankt das Quartett der Liedvertonung ,Der Tod und das Mädchen‘ D 531 nach dem gleichnamigen Gedicht von Matthias Claudius.
Als Thema des getragenen Variationensatzes wird es zum Motto des gesamten Werkes und bestimmt so den düster-tragischen Grundduktus. Dem „unglücklichsten, elendesten Menschen auf der Welt“ (Brief an Leopold Kupelwieser) gerät die Musik zum Spiegel seiner seelischen Qualen und bedingt die bis heute ungebrochen wirksame Radikalität des Ausdrucks schmerzlichen Leidens am Leben, geleitet vom Wunsch, von ihm durch den Tod erlöst zu werden.
FEDERSPIEL
Von der langsamen Zeit
16. Dezember 2021, 19.00 Uhr | Kloster UND
Von der langsamen Zeit
Weihnachten naht: Jene Zeit des Jahres, in der vereinzelte Schneeflocken den öffentlichen Verkehr lahmlegen, Alu-Nikolos von jedem Regal grinsen und sich eine Punschwolke über das Land legt. Aber ebenso die Zeit, in der sich trotzdem alles auf angenehme Art langsamer und leiser anfühlt.
Und so lehnt sich auch Federspiel ein wenig zurück und übt sich in saisonaler Entschleunigung: Der gemischte Bläsersatz interpretiert in seinem Programm „Von der langsamen Zeit“ Weihnachts- und Winterstücke aus verschiedensten Traditionen, ohne dabei moderne Klangexperimente zu vernachlässigen. Von hiesigen Turmbläser-Klassikern über selten gehörte Volkslieder bis zu spanischen villancicos navideños wird sich alles mit Spielfreude und unaufdringlicher Virtuosität angeeignet.
Stellenweise geht’s dabei auch durchaus flotter zu, reine Besinnlichkeit führt schließlich zur Besinnungslosigkeit. In seiner Ganzheit ist das Programm ein weiterer Federspielscher Beweis dafür, dass man Tradition nicht schunkelnden Spießern überlassen sollte – auch nicht zu Weihnachten.
www.feder-spiel.at
FILM: LOUIS VAN BEETHOVEN
23. Oktober 2021, 18.00 Uhr | Kino im Kesselhaus
Film: Louis van Beethoven
Ludwig van Beethoven zählt zu den herausragenden Komponisten der Musikgeschichte. Seine Ode „An die Freude“ ist die Hymne der Europäischen Union. Wir blicken zurück auf das Leben des Genies: Vom Wunderkind der Bonner Kindheitstage über den Rebellen der Wiener Zeit bis zum vereinsamten Patriarchen am Ende seines Lebens, der mit sich selbst hadert – trotz gigantischer musikalischer Erfolge. Die letzten Monate vor seinem Tod verbrachte Ludwig van Beethoven (Tobias Moretti) mit seinem Neffen auf dem Gut seines Bruders in Gneixendorf. Nach dem Film gibt es die Möglichkeit zum Gespräch mit Manfred Permoser über Beethoven in Gneixendorf.
Regie: Niki Stein
Mit: Tobias Moretti, Cornelius Obonya, Manuel Rubey u. a.
D/A 2020, 120 Min.
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
10. bis 12. September 2021
Inspiration und Mythos
Ludwig van Beethoven galt bereits seinen Zeitgenossen als Inbegriff eines visionären Künstlers, der es wie kein anderer verstand, Musik für eine neue Zeit zu schreiben. Selbststilisierung und hohes Kunstethos führen schon bald zu Überhöhung von Werk und Mensch. Nachfolgende Komponistengenerationen verstanden sein Erbe durchwegs als Prüfstein und Herausforderung für ihr eigenes Komponieren. So bot ihnen Beethovens Kunst reiche Inspiration und zahllose Impulse, um wiederum Eigenes und Neues zu schaffen.
Werke von Dmitri Schostakowitsch, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Johannes Brahms
SCHOSTAKOWITSCH & BEETHOVEN
Freitag, 10. September 2021 – 19.00 Uhr
„Bei Beethoven haben wir alles – Klassik und Romantik und das 20. Jahrhundert.“
Dmitri Schostakowitsch
Die als „Mondschein-Sonate“ ungemein populär gewordene Komposition gilt als eine der meistgespielten und populärsten Stücke der klassischen Klavierliteratur. Deren Intensität, die von suggestiver Sogwirkung eines Nocturne im ersten Satz hin zur exaltierten Leidenschaft im Schlusssatz reicht, begründete den romantischen Mythos des Werkes. Schostakowitsch Viola-Sonate, als sein letztes Opus ein resignativer, zugleich aber ergreifender Abschiedsgesang und tönendes Testament, nimmt mit einem Zitat aus der „Mondschein-Sonate“ direkt Bezug das große Vorbild Beethoven.
Dmitri Schostakowitsch
Impromptu für Viola und Klavier (1931)
Ludwig van Beethoven
Klaviersonate Nr. 14 cis-Moll op. 27/2 „Mondscheinsonate“
Dmitri Schostakowitsch
Sonate für Viola und Klavier op. 147
Mario Gheorghiu, Viola
Catalina Butcaru, Klavier
Nadja Kayali, Rezitation
Manfred Permoser, Moderation
FRANZ SCHUBERT
Samstag, 11. September 2021 – 19.00 Uhr
„Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen?“
Franz Schubert
Schubert verehrte und bewunderte den eine Generation älteren Beethoven seit seiner Jugend. Auch in seinen eigenen Kompositionen finden sich verschiedentlich Einflüsse der Musik des Meisters. Doch entwickelt Schubert speziell in der Kammermusik einen für ihn typischen lyrisch-poetischen Ton, der sich von jenem Beethovens charakteristisch unterscheidet. Besonders merkbar wird dies im Klaviertrio B-Dur und im Notturno Es-Dur – beides Werke der Reifezeit, entstanden in der letzten Lebensphase Schuberts und nach Beethovens Tod.
Franz Schubert
Thema aus Impromptu Nr. 3 B-Dur D 935
Klaviertrio B-Dur D 898
Sonatensatz B-Dur D 28
Notturno Es-Dur D 897
Klara Flieder, Violine
Christophe Pantillon, Violoncello
Patrick Leung, Klavier
Albert Hosp, Rezitation
Manfred Permoser, Moderation
JOHANNES BRAHMS
Sonntag, 12. September 2021 – 11.00 Uhr
„Das ist das Erbe Beethovens!“
Joseph Hellmesberger
Dem Genius Loci nachzuspüren und den „Wein zu trinken, wo ihn Beethoven getrunken hat“ – Anreize genug für Johannes Brahms, um 1862 erstmals nach Wien zu reisen. Mit der erfolgreichen Uraufführung seines Klavierquartetts A-Dur op. 26 (von der Kritik als „Erbe Beethovens“ gefeiert) gelingt Brahms ein glänzender Einstieg in die vor Ort etablierte Musikszene.
Johannes Brahms
Aria und Variation Nr. 1 aus Variationen und Fuge über ein Thema von Händel op. 24
Klavierquartett A-Dur op. 26
Gregor Reinberg, Violine
Severin Endelweber, Viola
Bertin Christelbauer, Violoncello
Irén Seleljo, Klavier
Manfred Permoser, Moderation
Köchel-Promenade
Auf Mozarts Spuren durch Krems und Stein
Exklusive Führung mit musikalischer Gestaltung
11. Juni 2021
Beethoven-Festival Gneixendorf | Schloss Wasserhof
17. bis 20. September 2020
Der glorreiche Augenblick | Festkonzert zum Jubiläum
15. Februar 2020
ORF Niederösterreich "Köchel: Ein Verzeichnis geht um die Welt"
14. Jänner 2020, 20.10 Uhr