Veranstaltungen

FRIEDRICH CERHA

Film & Buchpräsentation

Donnerstag, 12. Oktober 2023 – 18.30 Uhr

Kino im Kesselhaus

Robert Neumüller und Marco Hoffmann im Gespräch
Gundula Wilscher – Moderation

Kooperation mit Archiv der Zeitgenossen

„Cerha hat alle Strömungen der Musik unserer Zeit erfahren und sich in seinen Klangkombinationen doch nie diesen Strömungen untergeordnet.“ Sigrid Wiesmann

 

Dieser Abend ist dem Doyen der zeitgenössischen österreichischen Musik gewidmet – das umfangreiche Oeuvre von Friedrich Cerha als produktiv Schaffender mit mehr als 200 Werken umspannt ein immenses Spektrum, welches die unterschiedlichsten stilistischen Entwicklungen der Neuen Musik abbildet und ihn als wichtigsten Protagonisten und Wegbereiter dieser Sparte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausweist.

Sein „Unangepasstsein“ (Lothar Knessl) findet sich in frühen neoklassizistisch beeinflussten Kompositionen ebenso wie in experimentellen Musikstücken oder in großen Bühnenwerken. Mit seiner international vielbeachteten Fertigstellung von Alban Bergs unvollendeter Oper Lulu erwies er sich auch als profunder Kenner und legitimer Nachfolger der Zweiten Wiener Schule.

Zum 80. Geburtstag von Friedrich Cerha im Jahr 2006 begleitete ihn der Filmemacher Robert Neumüller bei der Arbeit an seinem Violinkonzert – über Probenvorbereitungen bis hin zur Welturaufführung. Rückblenden zeigen den künstlerischen Werdegang des Musikers, Dirigenten und Komponisten und die enge Verknüpfung zwischen Biographie und Werk. Nach der Vorführung des Filmes „So möchte ich auch fliegen können“ wird im Rahmen eines Podiumsgespräches das Buch „Ordnung und Störung. Kybernetische Strategien in der Musik Friedrich Cerhas“ (2023 erschienen im StudienVerlag) von Marco Hoffmann vorgestellt.

SONDERKONZERT

Ernst Krenek &
Wolfgang Amadé Mozart

Donnerstag, 9. November 2023 – 19.30 Uhr

Kloster UND

MINETTI QUARTETT
Maria Ehmer – Violine
Anna Knopp – Violine
Milan Milojicic – Viola
Leonhard Roczek – Violoncello

Manfred Permoser & Clemens Zoidl – Moderation

Kooperation mit Ernst Krenek Institut

Ernst Krenek
Streichquartett Nr. 4 op. 24
Wolfgang Amadé Mozart
„Dissonanzenquartett“ C-Dur KV 465

 

„Ich vergleiche mich ab und zu, aus respektvoller Entfernung, gern mit Mozart.“ Ernst Krenek

 

Krenek über die produktive Anfangsphase seines Komponierens: „Während der frühen zwanziger Jahre schrieb ich unheimliche Mengen von Musik. Das erste wichtige Stück, das meine neue Orientierung anzeigte, war mein Erstes Streichquartett, in welchem ich einigermaßen von Bartók beeinflußt war.“ Mit dem Streichquartett Nr. 4 in sieben Sätzen – als op. 24 vor hundert Jahren 1923/24 komponiert – kündigt sich eine Wende in der Stilistik an: „Von radikaler Progressivität zur Berücksichtigung des Unterhaltsamen, von frei-tonalem Expressionismus zu Neoklassizismus“ (Clemens Zoidl).

Mozarts Streichquartett C-Dur KV 465 entstand im Jahr 1785 als letztes der sogenannten ‚Haydn-Quartette‘. Wohl als direkte Reaktion auf dessen 1781 erschienenen ,Russischen Quartette‘ op. 33 geschrieben, weckten diese Kompositionen im jüngeren Kollegen den Ehrgeiz, es dem väterlichen Vorbild gleich zu tun. So trägt auch die von Mozart vier Jahre später vorgelegte Sammlung eine berührende Widmung, in der Mozart die sechs Werke („Frucht langer und mühsamer Bemühungen“) gleichsam als „seine Kinder“ dem „liebsten Freund“ zur Obhut überantwortet. Dass Mozart mit seinen Werken durchaus eigenständige Akzente zu setzen wusste, zeigt im Besonderen das am Programm stehende „Dissonanzenquartett“, dessen Name sich von den damals ungewohnt empfundenen Querständen und Vorhalten zu Beginn der Komposition herleitet.

KÖCHEL-PROMENADE

Auf Mozarts Spuren

durch Krems und Stein

„Nachts waren wir zu Stein …“
Wolfgang Amadé Mozart, 1762

 

Aus Anlass des 20jährigen Jubiläums der 1995 konstituierten Köchel Gesellschaft Krems wurde mit der „Köchel-Promenade“ ein nachhaltiges Beispiel interaktiver Auseinandersetzung mit musikalischem Erbe gesetzt. 20 Stationen zu musikalisch bedeutenden Gebäuden, Höfen und Plätzen sollen Besucherinnen wie Besuchern interessante Eindrücke einer überaus reichhaltigen Tradition und der lebendigen Gegenwart unserer Kulturstadt ermöglichen. Die Musikbeispiele sowie viele weitere Informationen können via Smartphone auch direkt vor Ort abgerufen werden und machen auf diese Weise einen virtuellen Themenweg mit Audioguide unmittelbar erlebbar. Die Finanzierung der „Köchel-Promenade“ ist durch Subventionen der Kulturabteilungen der Stadt Krems und des Landes Niederösterreich mit Beteiligung der „Ludwig Ritter von Köchel Gesellschaft“ realisiert worden. Zudem haben Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft und private Geldgeber die Patenschaft für einzelne Stationen übernommen.

Idee & Konzept: Severin Endelweber und Manfred Permoser

Sprecher: Albert Hosp

BEETHOVEN IN GNEIXENDORF

Dauerausstellung vor Schloss Wasserhof

„Wir schreiben Ihnen hier von der Burg des Signore fratello.“
Ludwig van Beethoven, 1826

 

„Freu dich des Lebens“ notiert Ludwig van Beethoven in sein Konversationsheft, als er Ende September 1826 am Gut des Bruders Johann die spätsommerliche Landidylle Gneixendorfs genießen konnte. Gemeinsam mit seinem Neffen Karl fand er auf Schloss Wasserhof die lang ersehnte Ruhe und Erholung. Noch einmal findet Beethoven in der ländlichen Umgebung die Inspirationsquelle eines einzigartigen Schaffensprozesses. Mit den Finalsätzen zu den Streichquartetten op. 130 und op. 135 entstehen dort seine letzten bedeutenden Kompositionen. Als nachhaltige Ergänzung zur Veranstaltungsreihe BEETHOVEN 2020 @ KREMS präsentiert die Köchel Gesellschaft Krems nun eine frei zugängliche Dauerausstellung am Schloss Wasserhof in Gneixendorf. Auf vier Schautafeln an der Fassade dieses musikhistorisch einzigartigen Gebäudes werden Aufenthalt, Alltag, Komponieren und Nachleben des ‚Mythos Beethoven‘ illustriert. Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsveranstaltung durch das Koehne Quartett fand am 11. Juni 2021 im barocken Schüttkasten des Schlosses statt – mit Ausschnitten aus den in Gneixendorf entstandenen Streichquartettwerken.