Veranstaltungen
MEISTERINNENWERKE
Kammermusik “Imago Deae”
Samstag, 1. April 2023 | 19.30 Uhr
Klangraum Minoritenkirche
Maria Bach
Klavierquintett “Wolga-Quintett”
Grażyna Bacewicz
Klavierquintett Nr. 1
MESSAGES QUARTET
Oriana Masternak – Violine
Aleksandra Steczkowska – Violine
Maria Shetty – Viola
Beata Urbanek – Violoncello
Julia Kociuban – Klavier
Manfred Permoser – Moderation
„Es gibt keinen Aspekt in der Musik, den Bacewicz nicht bereichert hätte.“ Tadeusz Baird
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts treten dank eines weitreichenden soziokulturellen Paradigmenwechsels zunehmend Frauen aus dem Schatten einer männlich dominierten Musikszene. So fanden sich Biographien von Musikerinnen oder gar schöpferisch tätigen Komponistinnen in der traditionellen Geschichtsschreibung bis vor Kurzem nur vereinzelt.
Mit Maria Bach und Grażyna Bacewicz stehen nun bei diesem Konzert zwei Künstlerinnen im Mittelpunkt, deren Wiederentdeckung längst überfällig war – die herausragende kompositorische Qualität der am Programm stehenden Klavierquintette aus den Jahren 1928 und 1952 verspricht in dieser „kammermusikalischen Entdeckungsreise“ (Nadja Kayali) genussvolle Hörerlebnisse.
„In Maria Bachs Schaffen binden sich mannigfache Elemente, Exotismus, fesselnde Schreibweise, poetisch inspiriert“ (Fritz Skorzeny). Während ihre Musik heute nur selten zu hören ist, gilt dies weniger für Grażyna Bacewicz – zumindest in ihrer Heimat Polen war die Musikerin wie Komponistin immer präsent. In ihren Werken überzeugt die handwerkliche Souveränität, gepaart mit einer Unmittelbarkeit des Ausdrucks und vitaler Expressivität. Dies beweist sich etwa in ihrem neoklassizistischen 1. Klavierquintett: Mit einer von Dichte und Spannung durchwirkten Textur im Stil der Bartók-Nachfolge schafft die Künstlerin ihren unverwechselbaren Personalstil und zugleich eine autochthone zeitgenössische polnische Musik.
Kooperation mit Imago Dei
METAMORPHOSIS
Open Air
SPAEMANN & BAKANIC
Samstag, 1. Juli 2023 | 20.00 Uhr
Campus Donau-Universität
Campus Donau-Universität
Metamorphosis
SPAEMANN & BAKANIC
Marie Spaemann – Violoncello und Gesang
Christian Bakanic – Akkordeon
„Spaemann im Duo mit Bakanic, dass man
die Gänsehaut zu spüren bekommt.“ Magazin Concerto
Ein Cello, eine Stimme, ein Akkordeon. Reduktion aufs Wesentliche, auf natürliche Klänge. Das virtuose Duo aus Wien beherrscht seine Instrumente meisterhaft und lässt deren lange, weit verästelte Geschichte in Details aufleuchten. Wenn Marie Spaemann und Christian Bakanic gemeinsam musizieren, wird die Begegnung ihrer unterschiedlichen Einflüsse zu einer unmittelbar berührenden Begegnung mit dem Publikum: Soul und Jazz, Klassik, Tango Nuevo und Weltmusik treffen aufeinander und verschmelzen zu erfrischenden Eigenkompositionen, Songs und spannenden Neuinterpretationen, vorgetragen mit der Leichtigkeit wahrer Virtuosen.
Wesentlich für die Musik von Spaemann und Bakanic ist jedoch, wie elegant und gleichzeitig entschlossen sie verschiedene Traditionen als Sprungbrett für eigene Ideen nutzen. Ihre individuelle Stilfusion trägt einerseits wunderbar feinsinnige kammermusikalische Züge. Andererseits bietet sie mit klaren Melodien, ansteckenden Rhythmen und dem Soul in Spaemanns variabler Stimme Anknüpfungspunkte für Pop-Fans. Von atmosphärischen Klangfarben bis zu groovigen Basslines und perkussiven Elementen loten beide die Möglichkeiten ihrer Instrumente immer wieder aufs Neue aus. In ihren musikalischen Achterbahnfahrten lassen die beiden sämtliche Stereotypen hinter sich – und kreieren mit „Metamorphosis“ einen persönlichen Musikklang, der ein großes Publikum erreichen und berühren kann.
Kooperation mit Kino im Kesselhaus
BEETHOVEN-FESTIVAL GNEIXENDORF
Welt und Traum – Beethoven, Schumann & Brahms
Schloss Wasserhof | Schüttkasten
Freitag, 15. bis Sonntag, 17. September 2023
„Da wußt’ ich nicht, wie das Leben tut, war alles, alles wieder gut!
Alles! Alles, Lieb und Leid und Welt und Traum!“ Gustav Mahler
Ludwig van Beethoven, den E. T. A. Hoffmann bereits im Jahr 1810 als „rein romantischen und eben deshalb als wahrhaft musikalischen Componisten“ benennt, dessen Meisterwerke „die Hebel des Schauers, der Furcht, des Entsetzens, des Schmerzes“ zu bewegen vermögen, steht am Beginn jener Gefühlsästhetik der Romantik, in der Instrumentalmusik zum zentralen Kunstmedium aufsteigen sollte. Musik, erfüllt von einer vagen „unendlichen Sehnsucht“, wird dergestalt zur Mittlerin zwischen Welt und Traum, Traum und Welt.
Von dieser irrational-romantisierenden Wahrnehmung in besonderem Maße erfüllt war wohl Robert Schumann. Als literarische wie musikalische Doppelbegabung verstand er sich im wahrsten Sinne des Wortes als Ton-Dichter. Seine von der Idee des Poetischen geleitete Musik war dem Künstler selbst Zufluchtsort und Erlösung von Weltschmerz in einer zunehmend destabilisierten und bedrohlich erlebten Welt. Stütze und Halt gab ihm seine Ehefrau Clara. Selbst als herausragende Klaviervirtuosin gefeiert, trat sie erfolgreich als erste Interpretin der Kompositionen ihres Mannes an die Öffentlichkeit. Beider Bekanntschaft mit dem jungen Johannes Brahms sollte im Herbst 1853 noch einmal neue künstlerische und menschliche Impulse setzen – Robert, Clara und Johannes verband vom ersten Moment eine musikalische Wahlverwandtschaft.
KÖCHEL-PROMENADE
Auf Mozarts Spuren
durch Krems und Stein
„Nachts waren wir zu Stein…“
Wolfgang Amadé Mozart, 1762
Aus Anlass des 20jährigen Jubiläums der 1995 konstituierten Köchel Gesellschaft Krems wurde mit der „Köchel-Promenade“ ein nachhaltiges Beispiel interaktiver Auseinandersetzung mit musikalischem Erbe gesetzt. 20 Stationen zu musikalisch bedeutenden Gebäuden, Höfen und Plätzen sollen Besucherinnen wie Besuchern interessante Eindrücke einer überaus reichhaltigen Tradition und der lebendigen Gegenwart unserer Kulturstadt ermöglichen. Die Musikbeispiele sowie viele weitere Informationen können via Smartphone auch direkt vor Ort abgerufen werden und machen auf diese Weise einen virtuellen Themenweg mit Audioguide unmittelbar erlebbar. Die Finanzierung der „Köchel-Promenade“ ist durch Subventionen der Kulturabteilungen der Stadt Krems und des Landes Niederösterreich mit Beteiligung der „Ludwig Ritter von Köchel Gesellschaft“ realisiert worden. Zudem haben Sponsoren aus der regionalen Wirtschaft und private Geldgeber die Patenschaft für einzelne Stationen übernommen.
Idee & Konzept: Severin Endelweber und Manfred Permoser
Sprecher: Albert Hosp
BEETHOVEN IN GNEIXENDORF
Dauerausstellung vor Schloss Wasserhof
„Wir schreiben Ihnen hier von der Burg des Signore fratello.“
Ludwig van Beethoven, 1826
„Freu dich des Lebens“ notiert Ludwig van Beethoven in sein Konversationsheft, als er Ende September 1826 am Gut des Bruders Johann die spätsommerliche Landidylle Gneixendorfs genießen konnte. Gemeinsam mit seinem Neffen Karl fand er auf Schloss Wasserhof die lang ersehnte Ruhe und Erholung. Noch einmal findet Beethoven in der ländlichen Umgebung die Inspirationsquelle eines einzigartigen Schaffensprozesses. Mit den Finalsätzen zu den Streichquartetten op. 130 und op. 135 entstehen dort seine letzten bedeutenden Kompositionen. Als nachhaltige Ergänzung zur Veranstaltungsreihe BEETHOVEN 2020 @ KREMS präsentiert die Köchel Gesellschaft Krems nun eine frei zugängliche Dauerausstellung am Schloss Wasserhof in Gneixendorf. Auf vier Schautafeln an der Fassade dieses musikhistorisch einzigartigen Gebäudes werden Aufenthalt, Alltag, Komponieren und Nachleben des ‚Mythos Beethoven‘ illustriert. Die musikalische Umrahmung der Eröffnungsveranstaltung durch das Koehne Quartett fand am 11. Juni 2021 im barocken Schüttkasten des Schlosses statt – mit Ausschnitten aus den in Gneixendorf entstandenen Streichquartettwerken.